Geschichte der Hospitalstiftung

Die Hospitalstiftung betreibt seit dem 14. Jahrhundert Spitäler zum Wohle der Menschen in Wangen. Die tiefe Verankerung des Hauses in die Geschichte der Stadt und die jahrhundertealte christlich-ethische Orientierung des Hauses, soll an folgenden geschichtlichen Meilensteinen des Spitals verdeutlicht werden:

Erstes Spital in der Oberstadt mit folgenden ersten Stiftern: Henricus und Wunna Swegelin, Peter Kümpfler, Ludowicus de Praßberg.

Ende des 13. Jahrhunderts

Zweites Spital: Neugründung in der Unterstadt in der Bindstraße mit der gewölbten Stube durch die Stifterfamilie Hans, Anna und Elsbeth Füg aus Isny.

1440

Einweihung der Kapelle durch Frater Johannes ord.min., Weihbischof des Bischofs Heinrich von Chur.

1447

Erweiterungsbau.

1600 bis 1614

Neubau der Spitalkirche. Einweihung durch den Konstanzer Generalvikar von und zu Sürgenstein 09.09.1723.

1719/21

Mehrere Bürger traten an den Rat der Stadt heran, das Kind des Webers Konrad Schwarz ins Hospital aufzunehmen. Der Grund: Es bestehe die Gefahr, dass das Kind „zum Krüppel geschlagen“ werde. Das Kind wurde im Spital aufgenommen und vor weiteren Misshandlungen geschützt.

1782

Aufnahme eines blinden und gänzlich mittellosen Waisenkindes.

1775

Erneuerung des Hauptflügels.

1791

Von den 37 Insassen, waren acht „närrisch“, fünf „blödsinnig“, sechs „krüppelhaft“ und zwei blind.

1812

Die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern von Untermarchtal (Vinzentinerinnen) betreuen die Bewohner und leiten das Haus. Der Krankenhausbetrieb wird gestartet.

1854

Erneuerung des Erweiterungsbaus und der Gesamtanlage.

1861

Teilweise Aufstockung des Hauptbaus.

1923

Krankenhausbetrieb im Erdgeschoss des Neubaus wird eingestellt und am Engelberg von einem anderen Träger weiterbetrieben. Altenheim wird in Betrieb genommen.

1926

Generalsanierung des gesamten Gebäudes.

1975

Vinzentinerinnen geben Leitung und Betreuung nach 127 Jahren ab. Der Gemeinderat beschließt aufgrund des Stiftungsgesetzes von 1977 eine Satzung für die Hospitalstiftung, die vom Regierungspräsidium Tübingen anerkannt wird. Die Hospitalstiftung zum Heiligen Geist ist eine rechtsfähige, örtliche, kommunale Stiftung des bürgerlichen Rechts. Die Stiftung dient gemeinnützigen, sozialen und mildtätigen Zwecken. Stiftungszweck ist insbesondere die Versorgung und Unterbringung alter Menschen; vorrangig von Einwohnern der Stadt Wangen im Allgäu. Zu diesem Zweck betreibt sie entsprechende Einrichtungen. Andere soziale Einrichtungen und Maßnahmen kann sie bei entsprechendem Bedürfnis und im Einklang mit ihren überlieferten Tätigkeiten aufnehmen. Organe sind: Stiftungsrat (Gemeinderat) und Vorsitzender des Stiftungsrates (Oberbürgermeister).

1981

Das Kohlerhaus wird in Betrieb genommen. Die Adresse lautet Rotgerberweg 1-3 in 88239 Wangen im Allgäu. Karl und Karoline Kohler waren die Zustifter des Spitals.

1992 - 01. Dezember

Altenheimbetrieb wird eingestellt.

1996

Altenpflegeheim im zweiten Spital mit 72 Plätzen geht in Betrieb.

Unter dem Dach der Hospitalstiftung wird nicht nur das Altenpflegeheim betreut. Seit 1992 besteht auch die betreute Wohnanlage für Senioren, das Karl und Karoline Kohlerhaus. Es bietet bis zu 43 Personen Wohnmöglichkeiten auf Mietbasis. Zur Vermögensverwaltung der Stiftung gehören 60 ha Wald und Flächen. Sie ist Vermieterin einiger Liegenschaften und seit 01.02.2007 auch geschäftsführende Gesellschafterin der gemeinnützigen GmbH Hospiz am Engelberg. Die gemeinnützige GmbH betreibt ein stationäres Hospiz mit 8 Betten im 5. Stock der OSK in Wangen.

1997

Richtfest des dritten Spitals.

2013 – 29. August

Wechsel in der Geschäftsführung & Verwaltung des Hospizes werden in die Wege geleitet.

2014 – 01. Oktober

Rückzug der Hospitalstiftung als geschäftsführende Gesellschafterin. Sitz des Hospizes wird verlegt von der „Spitalstraße“ an „Am Engelberg 29“.

2014 – 31. Dezember

Die ersten Heimbewohner ziehen aus dem alten Hospital in die neuen Räumlichkeiten des dritten Spitals „Am Klösterle 12“ ein.

2015 – 09. Juni

Die letzten Heimbewohner des alten Hospitals ziehen in das neue Pflegeheim.

2015 – 12. Juni

Der erste Tag Vollbetrieb im neuen Hospital zum Heiligen Geist mit 57 Plätzen.

2015 – 13. Juni

Neubau bezogen – Das Pflegeheim weist zahlreiche Raffinessen auf

Quelle: Sonderveröffentlichung – Schwäbische Zeitung 19.06.2015 – Lokales Kollektiv

2015 – 19. Juni

Seit Dezember 2015 leben rund 80 Flüchtlinge/Familien aus Syrien, Afghanistan und Irak im alten Spital.

2015 – Dezember

Das zweite Spital geht in das wirtschaftliche Eigentum der Stadt Wangen über. Die Stadt Wangen wird Pächter des Grundstücks Spitalstraße 16. Das Gebäude soll im Sinne der Stiftung weiterbetrieben werden.

2017 – Januar

Die Hospitalstiftung Wangen ist der Unternehmerinitiative Bleiberecht für Flüchtlinge beigetreten.

Quelle: Schwäbische Zeitung – Ausgabe 28. März 2019

2018 - März

Als eines der ersten Pflegeheime in Baden-Württemberg konnte die zusätzlichen Pflegestellen nach §8 Absatz 6 SGB XI („Spahn-Stellen“) besetzt werden.

2019

Der Ursprung der Klosensänger-Tradition liegt im alten Spital der Hospitalstiftung und diese Tradition wird nun im neuen Spital fortgeführt, denn hier starteten die Klosensänger auch dieses Jahr wieder ihre Tour.

Quelle: Schwäbische Zeitung – Ausgabe 07. Dezember 2018

2019 - Dezember