Als die Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten 1934 in Wangen  noch nicht angekommen war, nutzten 55 mutige Frauen und Männer die Gelegenheit, Flagge zu zeigen.

Am 06. Dezember 1934 gründete sich konspirativ die Nikolausbruderschaft als Kontrast zum nationalsozialistischen Führerkult. Die Nikolausbruderschaft wollte sich dem heiligen Nikolaus anvertrauen. Am 06. Dezember 1934 feierte die Nikolausbruderschaft eine Meßfeier zu Ehren des heiligen Nikolaus in einer sehr gut besuchten Sattelkapelle.

Ein Jahr später drang die Gleichschaltung auch in Wangen durch. Das christliche Brauchtum wurde umgedeutet. Am 08. Dezember 1937 war in der örtlichen Zeitung zu lesen: „ Die deutsche Kinderschar hatte einen Gast: In diesen Dezembertagen stapft er wieder durch das deutsche Land: Der Uralte aus dem schweigenden Winterwald. Manche Namen hat er: Nikolaus, Ruprecht und Pelzmärte heißt er. Aber sein eigentlicher Name, den er seit Jahrtausenden trägt, ist WOTAN.“ Vgl. Stephan Wiltsche, „Steck’s in Sack“. Das Klosensingen, Ein Wangener Brauch am Nikolausabend, Seite 42 und 43